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Das erste Vereinsheim (Baracke) an der Klostermauer des SV Allmannsweiler ab 1960

Der Gedanke einer Vereinsgründung fand in der Siedlung Allmannsweiler, genauer gesagt in der Heimatstrasse auf der Treppe vor der Haustür von Philipp Bauder statt. Heinrich Leibensberger und die Gebrüder Schleicher, die in Bayern schon Fussball gespielt hatten, wollten dies in Ihrer neuen Heimat wieder tun und fassten den Gedanken, einen Fussballverein zu gründen.


Letztendlich gründeten dann 18 Männer im Jahre 1950 aus der Siedlung Allmannsweiler den Verein, um mit Fussball und gemeinsamen Unternehmungen ihre Freizeit zu gestalten. Ihr erstes Trikot wurde durch den Verkauf von 2000 Rasierklingen zu 10 Pfenningen erworben und der Vereinsname lautete

SV Allmannsweiler. Im Gespräch war auch der Name HSV (Heimatvertriebenen Sportverein). Da die Siedler aber in Allmannsweiler eine neue Heimat gefunden hatten und man nicht für Immer und Ewig ein Heimatvertriebener sein wollte, entschied man sich für den SV Allmannsweiler.


Da nur wenige Spieler Fussballschuhe hatten, nagelten sich einige Stollen auf ihre kurzen Stiefel und begannen so die ersten Spiele zu "kicken". Das erste Spiel wurde auf dem Spielplatz hinter der Löwentalsiedlung gegen die TSG Ailingen II bestritten und mit 0:2 verloren. Das zweite und dritte Spiel ging gegen Oberteuringen mit 0:11 und 0:9 verloren. Trotz dieser Niederlagen wurde beschlossen weiterzumachen und sich dem WFV (Württembergischen Fussballverband) anzuschließen. Gespielt wurde nun auf dem Fussballplatz in der Siedlung Löwental und das Vereinsheim war das Gasthaus "Frieden" am heutigen TWF-Kreisel.


Als der Verein 1953 in die B-Klasse aufstieg, bekam er einen neuen Sportplatz an der "Klostermauer", dem heutigen ZF Parkplatz an der Aistegstrasse. Nach weiteren sportlichen Erfolgen wurde im Jahr 1959 mit dem Aufstieg in die A-Klasse und dem Bau des ersten, eigenen Sportlerheimes auch eine entscheidende Veränderung im Verein beschlossen: der Verein wurde in FSC (Friedrichshafener Sportclub) und kurz darauf in Sportclub Friedrichshafen 1950 e.V. umbenannt. Zum 10-jährigen Jubiläum konnte der Sportclub die Mannschaft von Hessen Kassel verpflichten, die im VFB Stadion gegen den VFB Friedrichshafen spielten. Im Jahr 1963 gründeten einige Mitglieder die Schützenabteilung. Die Schützenstände waren im Vereinslokal, dem Gasthaus "Wiesental" in Allmannsweiler untergebracht.


Wegen des immer schlechter werdenden Sportgeländes musste der Verein wieder in die B-Klasse absteigen. Dank der Unterstützung der Stadt Friedrichshafen, der ZF Friedrichshafen und dem unermüdlichen Einsatz vieler SC-Vorstände, konnte der Verein im Jahre 1966 auf ein neues Gelände an der Barbarossastrasse (heutige Messestrasse hinter FEZ) umziehen. Mit dem Bau eines neuen Sportlerheimes und der guten Jugendarbeit konnte 1967 der Wiederaufstieg mit lauter "Eigengewächsen" in die A-Klasse geschafft werden.


Als höchster Erfolg in der Vereinsgeschichte gelang im Jahre 1972 unter Trainer Bruno Oberhanss der Aufstieg in die 2. Amateurliga). Hier konnte man sich in einer Klasse mit dem VFB Friedrichshafen, TSG Ailingen, TSV Kressbronn oder dem SV Oberzell messen. Nach beachtlichen Leistungen in den ersten 2 Spielzeiten mit den zwischenzeitlichen Plätzen 3 und 5 wurde nur knapp der Aufstieg in die 1. Amateurliga verpasst. Zwei Spieler dieser Aufstiegsmannschaft sind hervorzuheben: Stefan "Steff" Rozniatowski und Rudolf "Rudi" Szczery, die damals wohl wichtigsten Spieler im Verein. Aus dem Sportplatz jedoch wurde der "schlechteste Kartoffelacker Oberschwabens" und der Abstieg war gleichzeitig vorprogrammiert. 1975 erfolgte der Sportplatzumbau zum Sandplatz.


Innerhalb des Sportclubs gründeten sich im Jahr 1976 weitere Abteilungen, die Damengymnastikgruppe und die Tennisabteilung. Auf einem in Eigenleistung erstellten Hartplatz konnten 60 Mitglieder das Racket schwingen.


In der Saison 1977/78 spielte der Sportclub in der damaligen A-Klasse. Zur Saison 1978/79 fand eine WFV-Reform statt. Die einzelnen Spielklassen wurden neu bezeichnet und der SC Friedrichshafen fand sich in der Bezirksliga wieder.


Wegen der geplanten Umgehungsstrasse und dem schlechten Zustand des Sportgeländes stellte die Stadt Friedrichshafen dem SC im Jahre 1980 ein neues Gelände zur Verfügung. Im Gründungsort Allmannsweiler wurden auf einem Areal von ca. 40000 m² im 1. Bauabschnitt mit einem Rasenplatz und 4 Tennisplätzen begonnen. Im 2. Bauabschnitt 1983 konnten die Abteilungen Tennis und Fussball in viel Eigenleistung der Mitglieder, je ein neues Sportlerheim erstellen. Da nur ein Rasenplatz zur Verfügung stand, baute man im 3. Bauabschnitt den ersten Kunstrasenplatz in Süddeutschland als Test gegenüber Sandplätzen. Somit standen dem SC beste Möglichkeiten zur Verfügung, einen geordneten Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Leider konnte über mehrere Jahre keine eigene Jugendarbeit betrieben werden, da im Umfeld wenig Jugendliche zu Hause waren. Dank einer Initiative der aktiven Mannschaften, dem damaligen Trainer Uwe Bruno und dem damaligen Jugendleiter Bernhard Hansler wurde im Sommer 1996 ein "Tag der Jugend" veranstaltet, in dem Werbung für die Jugendarbeit und den SC betrieben wurde. Als erster Erfolg konnte eine B-Jugend gegründet werden und weitere Jugendliche aufgenommen werden.


Bis zum heutigen Tage konnte die Jugendarbeit kontinuierlich ausgebaut werden. Zwischenzeitlich konnte der SC unter den Jugendleitern Bernhard Hansler, Gerhard Baldauf und dem jetzigen Jugendleiter Dirk Ladendorf Jugendmannschaften von den Bambinis über F, - E, - D, - C, - B und A-Junioren in einer Spielgemeinschaft mit den Sportfreunden vorweisen. Ausserdem spielen 2 Mädchenmannschaften unter der Leitung von Mädchenkoordinator Klaus Bungartz im Spielbetrieb auf dem Gelände des SC. Weiterhin bietet die Fussballabteilung des SC eine 1. Mannschaft in der Kreisliga B und eine 2. Mannschaft ausser Konkurrenz in Spielgemeinschaft mit der HSKU Croatia Friedrichshafen, sowie eine AH Spielgemeinschaft zusammen mit den Sportfreunden. Hier wird durch Freizeitaktivitäten und Ausflüge nicht mehr der sportliche Erfolg, sondern die Kameradschaft gepflegt.


Auch die Tennisabteilung mit ihren zwischenzeitlich knapp über 200 Mitgliedern konnte ihren Spielbetrieb seit 1976 kontinuierlich ausbauen. Der Gründung der Tennisabteilung durch AH-Fussballer bei einem Ausflug nach Mallorca folgte in den vergangenen 34 Jahren ein enormer Zuwachs. Einige Damen, Herren und Jugendmannschaften nehmen erfolgreich am Spielbetrieb der verschiedenen Altersklassen teil.


Die ebenfalls 1976 gegründete Damengymnastikgruppe besteht zur Zeit aus ca. 20 Damen, die sich durch Stretching und Konditionsübungen fit halten. Schon im alten Clubheim in der Allmannsweiler Straße wurden die ersten Gymnastikstunden abgehalten. Zur Zeit werden die Fitness-Stunden in der Bodenseesporthalle abgehalten, wobei natürlich der jährliche Ausflug und auch sonstige gesellige Anlässe die Aktivitäten dieser rührigen Gruppe abrunden.


Bei all seinen Bestrebungen mit Höhen und Tiefen ist es dem SC Friedrichshafen immer gelungen, den Verein zu stabilisieren, es ist jedoch noch viel zu tun um sich den veränderten Gegebenheiten die der Wandel der Zeit mit sich bringt anzupassen. Die Zukunft wird zeigen, ob es dem Verein gelingen wird. Allerdings hat der Sportclub die letzten Jahrzehnte oft genug bewiesen, daß er mit Veränderungen gut umgehen und sich neuen Situationen rund um den Verein anpassen kann. Die Zukunft wird den Verein weiterhin fordern, mit all den Problemen fertig zu werden. Unter der sportlichen Leitung der Fussballabteilungsleiter Robby Dottermann und Karsten Rohe, den Tennisvorsitzenden Berthold Erich Schwarz und Susanne Müller sowie der Vorsitzenden der Damengymnastikgruppe Hildegard Kneisz muss es der SC-Vorstandschaft rund um Detlef Timmermann nicht bange werden und man kann positiv nach vorne blicken. Alles in allem hat der Sportclub schon viele Hürden nehmen müssen und ist in seinem Bestreben zu überleben immer wieder auferstanden...

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Gründungsmitglied Heinrich Leibensberger im ersten Trikot des SV Allmannsweiler. Das Trikot war schwarz/rot längsgestreift. Erworben wurden die Trikots durch den Erlös beim Verkauf von 2000 Rasierklingen.

Die bisherigen Vorstände des SV Allmannsweiler, FSC & des SC Friedrichshafen 1950 e.V.:


SVA - FSC - SC, Valentin Fischler (1950 - 1952), Erich Deininger (1952 - 1953), Peter Arnold (1953 - 1959)


Albert Reuter (1959 - 1962), Andreas Kneisz (1962 - 1965), Jakob Bauder (1965 - 1970), Helmut Sturm (1970 - 1972)


Jakob Bauder (1972 - 1974), Franz Maxan (1974 - 1975), Johann Teutschländer (1975 - 1979), Reinhold Eichler (1979 - 1993)


Hans-Dieter Neuenfeld (1993 - 1997), Heiko Griebel (1997 - 1997), Hans-Dieter Neuenfeld (1997 - 2001),


Erich Nemeth (2001 - 2005), Detlef Timmermann (2005 - 2011), Thomas Schömer (2011 - 2013), Detlef Timmermann (2013-2015)